Seite:De Zimmerische Chronik 1 157.jpg

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ergeben, biß zuletst die sach durch die bischöf [von][1] Speir, Straßburg, Costanz und Augspurg, dessgleichen den pfalzgrafen und den margrafen vertragen ward. Menigclich must sich ußer der acht lösen und ward schad gegen schad

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ufgehoben. Welcher was het vom reich herkommen, das nit von alters her lehen[2] gewest, das must er zu lehen erkennen und von könig Rudolf und dem reich zu lehen entpfahen; wer aber solcher lehen von den verbannten kaisern und königen zu aigen one gelt an sich het erkauft, der must

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solche auch zu lehen erkennen und entpfahen, das ander sollt dem reich als pfandtschaften zu lesen bevorsthen[3]; item alle buntnussen ufgehoben, dodt und ab sein; menigclich sollt mit könig Rudolfen ain zug in Österreich thon, das wider zum reich helfen gewinnen, auch anders, so dem reich

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entzogen und darvon kummen war. Etlich und deren nit wenig von dem gemainen adel, denen das ir verbrennt, die wollten der sach gegen den stetten nit vergessen, auch lange nühe der stangen begeren. Da aber die grafen und herren den kürzern ziehen, do musten die armen, guten

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gesellen vom adel auch hernach. Conrad von Ramingen blib bei herren Conraten von Zimbern, seinem herren, biß in sein dodt; er war bei im in großen gnaden, darumb gab er im aine von Burgberg zu aim weib. Von deren zeigt er ain son, dessen ward

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gefetterich der jung herr Wernher freiherr zu Zimbern, derhalben er nach ime auch Wernher genannt ward. Im schankt herr Wernher, sein götte, ain haus zu Antianzimbern im stettle, doch das ers von ime zu lehen erkennen sollt. Diser Wernher von Ramingen name ain weib, ain

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geborne von Tannegk, bei deren erzeigt er Conradten von Ramingen, der zu Tunningen im Mos gesessen. Der vermehelt sich volgends zu fraw Margreten von Truchtelfingen, Conzens von Truchtelfingen dochter; ir muter war aine von Heckelbach. Der jung Conrad von Ramingen verließ ain

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son, Gabriel gehaißen; der het nit mer als ain ainige dochter, die nam [1543] ain Vergen von Rotweil zu aim man. Der hielt sich nit wol, verthet, was er hett, und also ist diser stam abgestorben. Aber des alten Conradten von Ramingen vatter het her


  1. von] fehlt in der hs.
  2. lehen] hs. leher lehen.
  3. bevorsthen] hs. bevorschen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_157.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)