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auf Conradt Glick denen von Winzlaw auf leib und gut abgesagt, ist auch darauf von Schenkenzell gewichen hinab geen Noppenaw, Obernkirch und dieselben landtsart. Nichts destominder aber ist durch etlich nachburn so vil zwischen

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baiden partheien veranlast, das sie güetliche handlung bewilliget und solcher irer spenn halben für die statt Rotweil komen sein. Dieselbigen haben nu baide thail geen Rotweil vertagt und die sach in ain compromis gebracht. Unangesehen dessen alles hat bemelter Conradt Glick die von

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Winzlaw hinderwerts noch in anhangendem compromis in Westphaln am haimlichen gericht verclagt, als ob sie sein basen genöt, den erhengkten cörper ab dem pom ze hawen; item als ob herr Gotfridt von Zimbern leut auf in, Conradt Glicken, bestelt, die in vom leben zum tod bringen solten,

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derhalben vor im in großer unsicherhait stände etc. Mit solchen und dergleichen griffen ist Conradt Glick umbgangen und dermaßen gehandlt, das er bei den westphälischen feimern proces über die von Winzlaw erlangt. Nu ist es derzeit ain sorgcliche sach gewest, an disem

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haimlichen gericht zu handlen haben, dann manich maal etlich leut in craft diser westphälischen freihait gefunden worden erhengkt sein, welchs dann von wissenden beschehen, die solchs one alle straf der oberkait gehandlt; und es sein vilmaln processen ausgangen, das mannicher zum tod

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erkennt worden, dem zum rechten nie verkündt worden, auch darumb nichts gewist, bis so lang die execution der urtl an im volstreckt worden, derhalben [A184b] es ain sorgklichs gefert gewest. * [1423] Man hat umb die zeit und auch darvor vil mit

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dem westphälischen rechten in deutschen landen zu thun gehapt. Es standen umb dise jar oder etwas darvor herr Conrat von Freiberg, ritter, und Haupt marschalk von Bappenhaim der elter im westphälischen rechten gegen ainanderen; kam in ain solche hessige weiterung, das sie ain geding troffen

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und ainander ernstlich versprochen, welcher obleg und das recht gewüne, der sollt den andern one alle gnad und barmherzigkait erhenken[1]. * Seitmals aber dises gerichts meldung beschicht, will die notturft erfordern, etwas mit kürze zu mererm verstandt von


  1. erhenken] s. Pappenheim, von dem vralten Stammen vnd herkommen der Herren von Calatin etc. s. CXXII.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band I. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 487. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_1_487.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)