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sonder die graven von Werdenberg berüert, dann wir inen alles das, so uns zugestanden ist, aus gnaden nachgelassen haben; und auch, dieweil die graven von Werdenberg solchen vertrag nit für kreftig erkennen wellen, auch wir darvon

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bishero kainen glaublichen schein, darinnen sich die graven von Werdenberg gnugsam verwiligt haben, gesehen, dardurch wir die von Zimbern bei solchem [340] vertrag nit handthaben mögen; aber wo die von Zimbern bemelten vertrag vor unserm regiment mit dem rechten zu kreften

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bringen, alsdann wellen wir sie bei demselben vertrag gnedigclich handthaben, alsdann wir ze thun genaigt sein, wolten wir deiner Liebe nit verhalten. Geben zu Darmstat am sibenundzwainzigisten Decembris anno fünfzehenhundert und zwai, unserer reiche im sibenzehenden.«, hierauf hat herr

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Johanns Wörnher bei seinen gnedigisten und gnedigen chur- und fürsten, denen pfalzgraven bei Rhein und herzogen von Bayern, auch seinen herrn und guten freunden, wie er hinfüro in solchem handlen solte, underthenig freundtlichen und vertrawlichen rat gehabt. Bei denen er an rat erfunden,

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seitmals er zu [A276b] seinem vätterlichen erb nit kommen, sonder steetigs aufzogen und umbtriben werde, dieweil dann er und seine geschwistergit von armuot wegen sich außerthalben ires vätterlichen erbs sonst nicht erhalten, sei im nit zu verargen, so er in ansehung obgehörter ursachen

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demselbigen sich genehere und das wider zu handen bringe, mit erpieten, wer in desshalben ansprach und vorderung nit erlassen, dem oder denselbigen gepürlichs rechtens nach laut des reichs ordnung vor ordenlichem richter kains wegs vorzusein etc. Derhalben anno domini fünfzehenhundert

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und drei der anschlag, die stat und herrschaft Messkirch wider einzunemen, zu Haidelberg gemacht worden. Darbei gewest mit namen herr Johanns Wörnher freiherr zu Zimbern, Philips von Cronburg, churfürstlicher marschalk, Philips marschalk von Bappenhaim und Renhart von Neunegk, der

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zeit noch nit ritter. Dozumal ist bemeltem Rennharten von Neunegk auferlegt worden, das er bei herzog Georgen von Bayern umb reüter, insonderhait aber umb herr Jergen Wisbecken[1], ritter, so der zeit für ain treffenlichen, erfarnen kriegsman geachtet, sich bewerben solte; und haben der


  1. Jerg Wisbecken] s. Fugger, Spiegel der Ehren des Erzhauses Oesterreich S. 1150 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_052.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)