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das sie umb sechs ur vor mittag der stat sich geneheret. Als sie nu mit guter ordnung zur stat gezogen, haben Wilhelm von Rechberg, der lang, und Rennhart von Neunegk sampt etlichen pferdten die berennt und in namen herrn

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Johansen Wörnhers, auch seiner gebrüeder, der freihern zu Zimbern, aufgevordert. Uf sollichs etlich aus der stat verordnet, die haben [A279a] sprach zu halten begert. Als sie nu durch den haufen zu herrn Johannsen Wörnhern kommen, haben sie anfengclichs von gemainer stat wegen

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des überzugs sich beclagt, mit anzaig, das inen als glopten und geschwornen der künigclichen Majestat kainswegs ander herrschaften one Ir Majestat vorwissen und allergnedigists [343] vergünstigen anzunemen gepüren welle, derhalben gepeten, von sein selbs, auch seiner geprüeder und seins

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stammens wegen von seinem fürnemen diser zeit abzusteen, die sach mit recht vorhin zu erörtern und iren zu verschonen, damit er nicht sich selbs, seine gebrüeder und sie in größere ungnad und unwiderbringlichs, irenthalb unverschuldt verderben setze; soverr inen aber ainicher schain von der

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künigclichen Majestat, das dieselb solchs zulasse, fürbracht, wellen sie die freiherrschaft Zimbern als ir natturlich, angeborn oberkait vor menigclichem mit willen und höchsten freuden und begirden annemen und haben, darumb sie dann den allmechtigen von der zeit an ires vertreibens mermals

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mit höchstem ernst angerueft, der ungezweifelten zuversicht, sollich ir villfältigs pitten nit unfruchtbarlich angelegt haben, sonder das zu gepürlicher zeit mit glick und gnaden von Got zu erlangen etc. Hierauf herr Johanns Wörnher mit kürze geantwurt, seine geschwistergit und er seien izund bei

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fünfzehen jaren irer mit recht übergebnen und anererpten herrschaften und güetere wider alle recht und pillichhait, gwaltiger weis, entsetzt und beraubt gewesen; dweil im dann auf sein [A279b] vilfältigs pitten und anhalten bei der künigclichen Majestat kain unverzogen recht ergeen, oder bi dem

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vertrag, von grave Wolfen von Fürstenberg und grave Eitlfriderrichen von Zollern abgeredt, nit welle gehandthabt werden, sei er des willens, hab sich auch dessen entschlossen, das sein zu handen zu bringen und sich darbei nach pestem vermögen zu handthaben; ob aber ihemandts ine

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oder seine geschwistergit forderung derhalben nit erlassen, welle er dem oder denselben gepürlichs rechtens und aller pillichait nit vorsein, mit bevelch, sie sollen denen von

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_056.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)