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Beschicht aim mann dann icht zu gut,
Das kan im laid vertreiben. *

Aber schenk Conradt von Erpach, ritter, hat bei seiner gemahl, deren von Bickenbach, die hernach anno 1451 den

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3ten des monats Mai mit todt abgangen, nit mehr, dann ein ainigen son, schenk Philipsen genannt, überkommen. Der hat sich volgendts nach absterben seines herrn vatterns, so beschehen anno domini 1464[1] den 5ten monats Junii, mit frölin Margrethen von Hochenloe, graf Albrechts und fraw

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Elsbethen von Hanow dochter, elichen verheirat. Der ist bei seinen lebzeiten für ain weisen, theuren herren gehalten worden, ist in zimlichem alter zu Amberg in der obern Pfalz gestorben und in der erpachischen begrebnus zu Schönaw begraben worden anno 1477[1] den 11 tag monats Maii.

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Darvor, anno 1469 den 11ten Marcii, war fraw Margreth von Hochenloe, sein gemahl, gestorben und zu Schonaw auch begraben worden. * [1554] Diser schenk Philips von Erpach ist vom curfürsten, pfalzgraven Friderrichen, nach der schlacht bei

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Ladenburg[2], als die drei fürsten Metz[3], Baden und Würtenberg im feld nider gelegen und gefangen worden, zu ritter geschlagen worden, als er auch hernach die ritterschaft noch ein mal zum hailigen grab erholet het.[4] * Also ist das edel geschlecht der freiherren von

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Bickenbach, wie oblaut, auch dahin und abgestorben. Herr Conradten, dem letzsten, ist, wie man sagt, obgehörte geschicht [mit] seinem erenwadel kurze jhar vor seinem absterben begegnet. Gleichwol dergleichen hendel sich vilmals begeben und für welthendel zu achten sein, als ich dann bei meinen

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zeiten ein niderlendischen herren gekennt hab, der het ain fromme, gaistliche frawen von großem geschlecht und herkommen, die sich nun vil zeit einher scham halben eußerlich gegen irem herrn gehalten, ime auch bei nacht wenig wilfarung erwisen, sonder der merer theil ist er mit der

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»Ayes paciens!« er söll gedult tragen, abgewisen worden. Als nun das vil mals beschehen, hat der herr dem erenwadel im haus, der gleichwol nit ain bösen, ungeschaffenen


  1. a b etc.] darnach wäre die simonische stammtafel zu ergänzen und zu berichtigen.
  2. Ladenburg] hs. Ladenberg. Die schlacht war zwischen Seckenheim und Schwetzingen.
  3. Metz] d. i. der bischof Georg von Metz.
  4. het] vgl. Simon, Erbach s. 334 ff., und Häusser, Geschichte der rheinischen Pfalz I, 373.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_196.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)