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schenk Eberhart in seiner unrichtigkait beharret sollt haben, er hete im in ainer nacht die halb herrschaft Erpach umkeren dörfen. Nach seinem absterben bliben die erpachischen handlungen ain zeitlang ruhen.

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Mitler weil geschach der heirat zwischen graf Jörgen von Lupfen und weilunt herr Hainrichs von Stofeln selligen nachgelassne witib. Alsbald thetten sie ire anforderungen an schenk Eberharten. Es begab sich aber umb die zeit, demnach schenk Eberhart in der jugendt in Frankreich

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und Italia als ain kriegsman umbzogen war, das er die Franzosen fürgeschlagen; deren war er noch nit recht geheilet worden, das sich seine sachen üblen wurden. Nun war der zeit ain doctor der arznei zu Ravenspurg, mit namen doctor Mathis Ile. Derselbig war mit dieser krankhait zu vertreiben

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in aim solchen rum, das hoches und auch niders standts zu im geen Ravenspurg ußer Bayren, Österreich, dem Reinstram und andern orten kamen; die suechten ir hail daselbst; deren etlich er von dieser schandtlichen krankhait wol hailt, die andern er zu zeiten dermaßen, wie sie zu im kommen,

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auch widerumb hinschickt. Diesen weitberüempten doctor besuecht schenk Eberhart; er lag etlich monat alda in der cura. Hiezwischen vermegten graf Joachim von Zollern, herr Hanns Jacob von Landow, ritter, der zeit landtvogt in Obern- und Nidern-Schwaben, auch Jacob vom Stain zu

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Emmerchingen, beid herren, herr Johann Wörnher von Zimbern und schenk Eberharten, das sie baide in ein vergriffnen, beschribnen anlaß verwilligeten. Darauf erpott herr Johann Wernher iezbemelten herr Hanns Jacoben von Landow und herr Rudolphen von Ehingen, baid ritter, sodann schenk

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Eberharten Conradten von Helmstat und Bernharten Gölern; den obman erbatten sie baide, nemlichen graf Hannsen von Montfort. Diese fünf, obman und zusetz, beschriben beid partheien vermeg des anlaß im obernempten 1516 jhar geen Ravenspurg. Also beschahen die clagen und gegenclagen

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gegen ainandern. Wie es aber an ain treffen und die underhandlung beschehen sollte, dann obman und zusetz sich kainer mühe betauren liesen, sonder alles möglich was, sie zu vergleichen versuchten, doch begerte schenk Eberhart ain ufzug, sich weiter zu berathen, welches baiden thailn

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zugelassen ward. Dabei haben aber obman und zusetz in der güete erkent, das schenk Eberhart die verschreibung umb die 1500 gulden in zwaien monaten nach dato nach


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_228.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)