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stets ein fratter von Salmensweil; der hat auch sein underhaltung daselbs.

* [1467] Dises hermitaige zu der Egk hat gestift ain conventual zu Salmenschweiler, hat gehaisen bruder Hainrich

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Fink von Liechtenstain, und ist beschehen anno domini 1256. Den grund und boden darzu hat geben graf Bechtold von Hailigenberg[1] , mit bewilligung seiner hausfrawen und kinder, in beiwesen und als gegenwürtige zeugen herr Friderich von Magenbuch, herr Albrecht von Eberartsweiler, baide

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ritter, Mangoldt und Conradt gebrüeder von Mülnhofen[2], Ulrichen Rappenstain, Haugen von Leestetten und ainem, der genannt ward der Schüssler. Bischof Eberhart und bischof Rudolf von Costanz haben das bewilliget, dergleichen auch herr Herman und herr Marquart von Lindaw, kürchher

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zu Wildorf, dohin dozumal dises ort pferig war. Solchs findt man also in der alten dotation der Eck geschriben. Wie bald aber hernach graf Berchtolden vom Hailigenberg seine kinder mit dodt abgangen, dardurch er verursacht, die grafschaft denen von Werdenberg zu verkaufen. das ist

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nit bewisst, in ain vergess lenge halb der zeit kommen. * In der kirchen do ist diser letst graf vom Hailigenberg begraben, Got gnad ime! Von obgehörtem graf Haugen von Werdenberg und seinen brüedern kommen die hernach volgenden graven vom Hailigenberg. Er ist seins

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herkommens der linia gewesen, so zu Pludenz gesessen. Sein herr vatter hat graf Ruedolf von Werdenberg gehaißen, so war sein muetter ain marggrefin von Burgow, genannt (Adelheid)[3] . Grave Haugen aber ist in der regierung sein brueder nachgevolgt, graf Albrecht, dessen gemahl ein grefin von Kiburg,

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genannt Catharina. Iren baider sone war der ander graf Albrecht von Hailigenberg. Dem warde fraw Agnes, ein burggrefin von Nürmberg vermehelt. Uf den kam sein sone, der dritt grave Albrecht und der letst in absteigender linia. Sein gemahel war ein gebornne grefin von Schaumburg,

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genannt Ursula. Die gepare ime kein son[4], aber fünf döchtern, die warden mehrtails noch bei leben ires herren vatterns verheurat, und namlich fröle Agnes ward vermehelt grave Eberharten von Kirchberg, fröle Kunigundt grave Wilhelmen


  1. Hailigenberg] s. Fickler a. a. o. s. 177.
  2. WS: Umlaut im Druck sehr undeutlich.
  3. Adelheid] hs. hat eine lücke.
  4. kein son] diese genealogischen ausführungen weichen von Vanottis genealogischen tabellen mitunter namhaft ab; s. auch Stälin a. a. o. III, 681.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_042.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)