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burg, ain Dreizehenere, genomen, und wie man sagt, so hat er sich bim weib daselbst nidergelassen und endtlichen zu Straßburg gestorben. Mit ime, Burkharten, ist das uralt adenlich geschlecht abgangen, innerhalb ainhundert jaren.

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Es haben die alten zu den fürnembsten gravengeschlechter in selbiger landsart geheurat, als Tegk, Veringen, Hochenberg, Neifen, Wartstain, Landaw, Metsch, Gundelfingen, Mindelberg und zu ander, hernach aber, wie sie in abgang kommen, zu Königshaim[1], Rotenstain, Ellerbach, zu letsten

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aber zu den Dreizehener, wie oblaut. Darvor soll der letst graf von Aichelberg zu Königshaim[1] sein gesessen, ist ain schloß und dorf, im land zu Würtenberg gelegen, haben iezo die edelleut, genannt die Tummen von Neuburg, und sollen dise grafen von Aichelberg von den grafen von

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Würtenberg und den iez benannten Tummen geerbt sein worden, zu gleichem tail, dann die Tummen, Aichelberg und iren ainichen. Wie aber Wirtenberg aldo ins spill kommen, hab ich nit gefunden. Zu Königshaim soll es noch ain gar alten thurn haben uf die remisch, altfrenkisch

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manier, und daselbst umbhere wer bei den alten noch allerhand antiquiteten zu erkundigen. * In ermeltem 1538 jar haben die jungen pursgesellen zu Rordorf ein lecherliche sach gethon. Es ist ain paur zu Rordorf vor jaren erschlagen worden, genannt Felix Wetzel.

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Der hat ain witib nach im verlassen, dise hat ain anderer alda genommen, genannt Jacob Sessler, und haben ainandern, wie vilmals beschicht, baid betrogen. Er hat sie von guets wegen genommen, do war aber nichs; da sie verhofft, seitmals er ain junger gesell und starks leibs, so

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würde er auch stark under der gurtel sein, do fälet es auch. Also stuende es nit lang an, die fraw clagt, er welt oder könt ir nichs guets thuen, uf mainung, er solte billicher brueder Engele haisen, wie man dieselbigen leut nempt. Es kam die sach so weit, das die jungen gesellen das

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geschrai, das über den Sessler gieng, erfueren. Also namen sie in uf ein hurdt, gaben im ain schwarze hennen in die rechten handt und truegen in also von Rordorf biß geen Althain zu s. Pangratio, [742] wie in ainer process. Daselbst zu Althain haben sie in in die kirchen getragen, do


  1. a b Königshaim] hs. Königsegk; s. z. 18; es sind wohl die von Köngen gemeint; s. Beschreibung des Oberamts Eßlingen s. 203 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_203.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)