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bringen, auch damit er wisste, wenn er angst und sorg hett, in bedacht, das sie baide mit gaistlichen güetern dermasen und so statlichen versehen, das sie iren standt vil ringer und freier, dann er, künten füeren, dann dem einen geholfen,

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das er über ein tausendt kronnen jär[1016]lichs einkommens, der ander mer dann das halbtail sovil het. Hierauf griffen die baid herrn underhendler zur sach und wardt aller stritt letstlich uf dise puncten und artikel geschlossen, nemlich das die baide domherren irem weltlichen brueder und seinen

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ehlichen leibserben, irem stammen und nammen zu uffnung und damit die güeter unzertrent in bösserm wesen bleiben, alle ire anererbte vätterliche, grave Johann Wernhers selligen ligende und varende güeter, auch alle andere zimbrische ligende güeter, wo die gelegen oder wie die nammen haben,

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auch alle gerechtigkaiten darzu brüederlichen zustellen, also das bemelter ir brueder oder seine eheliche leibserben die zu regiern und zu irem bösten nutz niesen megten, iezo und künftig, sich auch deren genzlich entschlagen, kein spruch oder vorderung hinfüro darzu zu haben. Iedoch haben inen

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baide gebrüeder vorbehalten, das iren weltlicher brueder oder seine eheliche leibserben die zimbrische güeter ohne ir vorwissen und willen weder verkaufen oder verendern sollen; mer, ob sich auch füegte, das sie ohne ir verschulden umb ire pfründen und gaistliche güeter kemmen, alsdann, und nit

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ehe, so mögten sie widerumb alle gerechtigkait und vorderung haben zu allem dem, so sie gehapt und bekommen megen, ehe und zu vor diser vertrag und vergleichung beschehen, welches inen iren weltlicher brueder oder seine eeliche leibserben zulasen und gestatten söllen. Iedoch, da

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derselbig mitler weil durch seine schick und wolhaushalten etwas abgelest oder sonst gebössert, dasselbig sollen er und seine erben, wie billich, an irem tail befor und zu guet haben. Dargegen er sich gegen baiden seinen gebrüedern bewilliget und erpotten, in jarsfrist nach dato des vertrags

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inen ein 1000 gulden landtswerung zu geben und über zehen jar uf irer baider oder des einen allain begern noch ain 1000 gulden hauptguets. Es ist auch abgeredt, da der allmechtig iren fraw muetter zu seinen götlichen gnaden erfordert, das dann die fünfzehenhundert guldin an goldt

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hauptguets, die sie uf der grafschaft Werthaim, es wer zins oder hauptguet, under sie drei gleich soll gethailt werden, zugleich auch ir silbergeschier und ander ir varnus. Sonst


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_025.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)