Seite:De Zimmerische Chronik 4 348.jpg

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lichkeiten auf diese weise gewahrt blieben, zeigt eine vergleichung der von Uhland in Pfeiffers Germania I und IV aus der chronik gemachten abdrücke. Erwähnt mag noch werden, daß für das ſs der handschrift, wo es ursprüngliches z und zz vertrat, im erstern falle ſs, im letztern ss aufgenommen wurde. Für y statt ie wurde dieses gesezt, z. b. bei abschyd, abschyden, beschryben, blyben, erschynen, gestygen, glyder, schry, underwysen, verlyhen, yben, ybung; w für u in den diphthongen wurde beibehalten. In betreff des umlauts wurde schon im vorwort bemerkt, daß derselbe in dieser zweiten auflage, abweichend von der handschrift und der ersten auflage, in allen fallen statt der einfachen vocale gesetzt wurde, in welchen nicht der alte sprachgebrauch und die mundart die beibehaltung der letztern gebot. Doch verräth der chronist hierin, wie leicht erklärlich, selbst ein schwanken zwischen mundart, alter und neuerer schriftsprache, so daß er ein und dasselbe wort bald ohne, bald mit umlaut verwendet. Die in den handschriften durchaus willkührliche, dem verständnisse[1] oft hinderliche interpunction wurde im drucke richtig gestellt und die schreibweise insofern geregelt, als nur eigennamen und satzanfänge große anfangsbuchstaben erhielten.

Große sorgfalt wurde auch auf die sachliche ergänzung des textes verwendet durch ermittlung außerordentlich vieler eigennamen und jahrzahlen, deren fehlen der schreiber durch lücken bemerkbar gemacht hat. Sie wurden in [ ] eingefügt. Manche lücken mußten jedoch unausgefüllt bleiben, weil das fehlende entweder gar nicht, oder nicht mit sicherheit geboten werden konnte. Auch viele sprachliche ergänzungen von unabsichtlichen auslassungen des schreibers wurden in [ ] gegeben. Personen, welche im texte nur angedeutet sind, finden sich im register nach ermittlung ihres namens unter diesem. Daß die zahlreichen nachträge, welche in der hs. die s. 1182 bis 1557 einnehmen, dem texte einverleibt und nicht, wie in der hs., am ende gegeben wurden, kann wohl nur billigung finden, wenn gleich die erzählung durch einschiebung eines sie ergänzenden nachtrages nicht selten eine störende unterbrechung erleiden mußte. Die meisten nachträge dürften, obwohl das auffinden der richtigen anschlußstelle mitunter seine schwierigkeit hatte, zweckmäßig untergebracht sein; nur sechs mußten an das ende gestellt werden, weil in der chronik vom inhalte ihrer überschriften keine erwähnung geschieht. Verbesserungen und sachliche erläuterungen des textes finden sich in den anmerkungen. Die nachträge dazu bringen noch einige aufschlüsse, sowie die druckberichtigungen. Literaturnachweisungen, welche als bekannt vorausgesetzt werden konnten, unterblieben.

In der frage, welche sich der herausgeber seiner zeit vorgelegt hat, ob er manches weniger erhebliche, auch manche erzäh-


  1. WS: Druck: vertändnisse.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_348.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)