ihr. Sie soll, sie darf nichts ahnen von Ihrer und meiner unheilvollen Schwäche; sie soll glücklich sein .…“ – –
„Wenn es zu ihrem Glück gehört, daß die Regungen meines Herzens, welchen ich nicht gebieten kann, sich ihr zuwenden: so giebt es kein Glück für Cornelie. Alles was Verehrung, Hochachtung, sogar Bewunderung von Seiten eines Gemals begehren, bringe ich ihr dar, und ich darf sagen mit einer Aufmerksamkeit und Rücksicht, deren sich wenig Frauen zu erfreuen – wenig Männer zu rühmen haben; das, scheint mir, ist für die Ehe ein großes Glück.“
„Auch den Ansprüchen der Liebe genügend?“
„Theurste Antoinette, Sie sprechen von Liebe und ich spreche von Ehe: da können wir uns freilich nimmermehr verstehen.“
„Nun, ich will Ihnen Zeit geben um zum Verständniß zu gelangen. Ich werde heute krank werden auf unbestimmte Zeit, Niemand empfangen, ganz unsichtbar bleiben, und zwar so lange bis Sie völlig Frieden mit Cornelie gemacht, und jeden Argwohn bis auf die letzte Spur aus ihrer schönen vertrauenvollen Seele genommen haben. Sie soll glücklich sein – versuchen Sie nicht mich darüber zu täuschen! jeder Versuch würde nur die Folge
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/011&oldid=- (Version vom 18.8.2016)