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vortheilhaften Licht erschienen, als grade jezt! nie hatte ihre Liebenswürdigkeit einen solchen Eindruck auf ihn gemacht. Aber ich liebe sie ja wie nie zuvor! monologisirte er in seinen olympischen Wolken von Tabak. Kann ich ihr denn das gar nicht begreiflich machen? Hat sie sich denn versteinert? mumifizirt? Darf das was vor einem Jahr geschehen ist noch immer Einfluß üben auf ihr Benehmen und ihre Gesinnung gegen mich? Bin ich nicht in diesem Jahr ein Musterehemann gewesen? .… und bin ich es nicht überhaupt? – Ich bin es satt ihre steinerne Laune zu ertragen. –

Er warf seine Schroffheit ebenso behend von sich ab, wie er vor vier Wochen seine Liebenswürdigkeit abgestreift. Er schlüpfte in eine neue Schlangenhaut und ging zu Cornelien.

„Meine Cornelie, sprach er mit dem weichsten Ton der ihm zu Gebot stand, ich habe ein Jahr aus meinem Leben verloren .… durch meine unsinnige Thorheit und Schuld. Ich habe keine Worte um Dir auszudrücken wie ich leide .… wie ich nichts wünsche als Gelegenheit zu finden Dir meine tiefe Liebe unbedingt an den Tag zu legen“ .… –

„Eustach! unterbrach sie ihn, das Wort Liebe muß ein für alle Mal in Bezug auf uns aus

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/089&oldid=- (Version vom 31.7.2018)