Die Frau setzte sich auf einen Stuhl, der eigentlich für Kunden dastand.
„Hör, Krischan,“ begann sie zögernd, „wenn du nu ok mit dem Pris dalgüngst.“ –
Wobbe sah sie zornig an; „Dalgahn? de Swindelei mitmaken? ick weet gor nich, wat du denkst!“
„Aber Bornemann“ – fiel sie ein.
„Wat he kann, dat kann ick nicht!“ rief er, „wat for em ’n Spekulatschon is, dat wurr mi rungenieren! dat mußt du doch insehn! twintig Dusent sall he gistern kregen hebben! is da nu gegen an to kamen? ick kann mi termaudbarsten[1] und is all for de Katt!“
Er ballte die Faust: „Ick wull, ick kunn em bikamen, den Schinner!“
Die Frau sah ihn erschrocken an: „He hett di doch sünst nix dahn.“
„Is dat noch nich nog?“[2] schrie er heftig, „dat he mi dat Brot vor’n Mun’n wegritt? dat min ganzen Kram vor de Hun’n geiht? dat ick mit min goden Nam un renommiertes Geschäft von Vadderstiden her, sitten mutt un op Kun’n luurn, as wör ick n’ lütten Anfänger? noch nich nog, dat de Kirl herkummt und plant sick mi vor de Näs hen mit sin Spegelscheibens und Marmortischens un groote
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/152&oldid=- (Version vom 31.7.2018)