„De Prükenkopp meenst du, de just so an mi vorbi kek, as wenn ick ’n Tuunpahl wör?“
„Ach, das hat er ja nich so gemeint,“ lachte das Mädchen, „das war ja bloß, weil er mich kennt und dich nich.“
Der Arbeiter schüttelte den Kopf; seine tiefliegenden blauen Augen zogen sich zusammen.
„Er is sonst ganz nett,“ beteuerte das Mädchen.
Seine Stirn ward rot, und er fuhr plötzlich heraus: „Wat geiht di dat an?“
„Ich meinte man,“ wisperte Gesa erschrocken, „werd doch nich gleich bös, Hein!“
Sie versuchte von unten in seine halbzugedrückten Augen zu sehen, um ihn lachen zu machen.
Er griff mit beiden Armen nach ihr und drückte sie heftig an seine Brust, so heftig, daß sie aufschrie.„ Ach, Gesche, segg mal, wat geiht di de Prükenkopp an? Wullst lewer, ich wör so en, – mit ’n Spazeerstock und gele Hanschen?“
„Nee, nee,“ wehrte sie lachend, „aber, Hein, Hanschen hett he nich.“
„In de Tasch gewiß! de Art kenn ick! De swänzeliert as: Sühst mi woll, un is so fründlich as ’n Ohrworm. Gesch, bekümmer di nich um den Kerl, nimm di in acht vör em!“
„Is de groote Jung all wedder eifersüchtig? Etsch, etsch, groote Jung!“ neckte sie.
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/176&oldid=- (Version vom 31.7.2018)