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1. Kapitel.
Bei Mutter Flepp.

Lord Percy Blackmoore, einer der reichsten Kohlenmagnaten Englands, hatte uns telegraphisch nach Madras gerufen. Wir hatten ihn und seine Gemahlin vor kurzem bei dem Maharadscha von Dschaipur kennengelernt, wo Harald Harst, wie ich im „goldenen Gongong“ berichtet habe, die überaus kostbare schwarze Perlenkette der Lady Blackmoore dem Juwelendiebe Daniel Blooce wieder abnehmen konnte.

Wir trafen abends um 7 Uhr in der Hafenstadt Madras ein, die bekanntlich an der Ostküste Vorderindiens liegt.

Der Lord, ein schlanker Mann von dreißig Jahren, holte uns vom Bahnhof ab. Er befand sich mit seiner jungen Gattin auf einer Weltreise, hatte seine Motorjacht Atlanta in Madras verlassen und mehrere Städte im Innern besucht. Diese elegante, große Jacht war dann plötzlich aus dem Hafen von Madras, wo sie am Westkai nun schon drei Wochen gelegen hatte, eines Nachts verschwunden, und Harst sollte diesen Vorfall, dessen Einzelheiten wir nun erst erfuhren, aufzuklären suchen.

Blackmoore hatte uns vom Bahnhof in sein Hotel gebracht. Im Salon begrüßten wir die Lady und den Privatsekretär des Lords Marc Tousam, den wir ebenfalls schon kannten. Außerdem war der Chef der Hafenpolizei Inspektor Davis anwesend.

Mr. Davis, ein früherer Kapitän der Handelsmarine, hatte bereits die eingehendsten Nachforschungen nach dem Verbleib der Atlanta angestellt, deren Verschwinden jetzt drei Tage zurücklag.

Davis schilderte den Sachverhalt folgendermaßen.

Am Montag nachmittag hatte er noch mit dem Kapitän

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Walther Kabel: Der Piratenschoner. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1921, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Piratenschoner.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)