Seite:Der Ritualmord vor den Gerichtshöfen (1902).djvu/36

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Juden zu hetzen, oder die Untersuchung auf eine falsche Spur zu leiten, oder aus anderen unlauteren Beweggründen, wie sie von den Päpsten in ihren von mir angeführten Bullen schon gezeichnet sind.

Wollen wir nun im Geiste noch einmal kurz erwägen, wie die Juden selbst das größte Interesse daran hatten und noch haben, eine Sekte aufzufinden und unschädlich zu machen, welche durch die geheime Lehre und Übung des Ritualmords das ganze Judenvolk jahrhundertelang in das größte Unglück gebracht, Hunderttausende von Juden dem Scheiterhaufen oder einer anderen Todesart überliefert hat, und heute noch ihm die schwersten Gefahren für Gut und Leben bringt; wie die Juden aber nicht imstande waren, eine solche Sekte aufzufinden;

wollen wir bedenken, wie die jüdischen Sekten, die im Laufe der Jahrhunderte aufgetaucht sind, einander stets feindselig gegenüberstanden, und wie jede einzelne Sekte einer anderen gern den Untergang durch den Nachweis bereitet hätte, daß von ihr der Ritualmord geheim gelehrt und ausgeübt werde; daß dieser Nachweis aber von keiner Sekte versucht, oder wenn er, wie von den Sohariten, versucht wurde, nicht gelungen ist;

wenn wir erwägen, daß auch die christlichen Staaten die strengste Verpflichtung hatten und noch haben, ihre christlichen Unterthanen gegen eine jüdische Mordbande sicher zu stellen, welche alljährlich christliche Familien durch Verübung eines Ritualmords in namenlosen Schmerz und Jammer bringt, bis jetzt aber trotz der schärfsten gerichtlichen Untersuchungen eine solche Mordsekte nicht zu entdecken vermochten;

wenn die Geschichte uns erzählt, daß die Juden im Laufe der Jahrhunderte aus ganzen Ländern und einzelnen Städten vertrieben worden sind, unter den Beweggründen, aus denen dieses geschehen ist, aber niemals sich der Beweggrund findet, daß es bei den Juden eine Sekte giebt, die im geheimen den Ritualmord lehrt und übt;

wenn wir auf der einen Seite eine große Anzahl der ehrenwertesten Männer sehen, Rabbiner oder Söhne von Rabbinern, die Christen geworden sind und vor Gott beteuern, daß ihnen nichts bekannt ist von einer jüdischen Sekte, die den Ritualmord lehre und übe, und auf der anderen Seite unglückliche, durch die Folter zur Verzweiflung gebrachte Juden, schamlose Fälscher, gemeine Lumpen,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Frank: Nachträge zu „Der Ritualmord vor den Gerichtshöfen der Wahrheit und Gerechtigkeit“. Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz Buch- und Kunstdruckerei A.-G. München-Regensburg, Regensburg 1902, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Ritualmord_vor_den_Gerichtsh%C3%B6fen_(1902).djvu/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)