Seite:Der Sieg über die Branntweinpest in Oberschlesien-Lorinser-1845.pdf/52

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Sehnsucht und des Gebetes, der, seit Jahren die gesegnete Wirksamkeit des irischen Capuziners bewundernd, und gleichen Segen seinem Vaterlande wünschend, zuerst die neue Botschaft verkündigt hat, im guten Vertrauen auf Gott und unter dem Schutze der gnadenvollen Jungfrau, welcher zu Ehren er einen neuen Tempel aus Gaben der Liebe erbaut. Sein Name hat einen guten Klang, und ist im Lande so verbreitet, daß man der Verlegenheit überhoben wird, durch Nennung desselben die Demuth zu verletzen. Er hatte sich auch schriftlich an den bekannten Capellan Seeling gewendet, der im vorigen Jahre in England beim Vater Mathew gewesen, und als dessen Schüler nach Norddeutschland zurückgekehrt war. Nach eben so gern ertheilter als empfangener Belehrung konnte jedoch das irische Verfahren in unserm Lande nicht unbedingt zur Norm genommen, es mußte vielmehr dem Stamm und Sinn der hiesigen Bewohner angepaßt werden. Dies ist geschehen, und was für die Verständigsten keine leichte Aufgabe gewesen wäre, das hat unter dem Schilde des Glaubens die Einfalt und Liebe des Pfarrers von D. Piekar auf die zweckmäßigste Weise gethan. Wo immer nach dieser verfahren worden, wie dies fast durchgängig geschehen ist, da hat auch der Erfolg sich trefflich bewährt, und jedes Bedenken schnell verscheucht. Im Wesentlichen ist jedoch die religiöse Grundlage, auf welcher zuerst der Pater Mathew, dann der Capellan Seeling, und jezt der Oberschlesische Klerus die Sache der Enthaltsamkeit gebaut,