Seite:Der Stammbaum (1791).pdf/46

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aus solchen Beyspielen einmal aufgehn, daß Du mit Gürgen keine Seide spinnen wirst.

Röse. Vater, wie meynt Ihr denn das?

Gürge. Wie meynt Ihr denn das, Schwiegervater?

Märten. Daß Du ein schlechter Wirth bist, daß Du deine Sachen nicht zu Rathe hältst, daß Dir keine Frau was nütze ist, daß Du auf keinen grünen Zweig kommen wirst, und daß deine Frau einmal mit Dir betteln gehn wird.

Gürge. Schwiegervater, Ihr seyd einmal ein rechter Spasvogel. Was wetten wir, in meinem Häuschen sieh’ts aus, als wie in einem Lädchen? Und seht Ihr etwa, daß ich in die Schenke gehe? Und fragt einmal nach, ob ich einen Pfennig Gaben schuldig bin. Flickerment, Schwiegervater, ich habe mir heimlich gar einen Schatz gesammelt.

Röse. Ich weiß gar nicht, wie Ihr mir vorkommt, Vater, Ihr habt mir doch gesagt – – –

Märten. Ja, ja, ich habe Dir wohl gesagt – aber siehst Du – aber – (bey Seite) Ich will sterben, wenn ich weiß, was ich sagen soll.

Gürge. Höre, Röse, unser Schwiegervater

Empfohlene Zitierweise:
Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Der Stammbaum. Erste Fortsetzung der beyden Billets. Dyk, Leipzig 1791, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stammbaum_(1791).pdf/46&oldid=- (Version vom 10.1.2022)