Seite:Der Stammbaum (1791).pdf/54

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Ihr den Zettel gleich gefunden habt, weil ich’s Euch nicht gern ins Gesicht sagen wollte.

Märten. Was hast Du mir nicht ins Gesicht sagen wollen, Windbeutel?

Schnapps. Je, der Richter wettete mit mir um zwey Groschen, Ihr ließt Euch von mir prellen, und ich wettete, Ihr ließt Euch nicht prellen, denn Ihr wärt für mich zu schlau: und da mußte mir mein guter Freund, der Wurmdoktor, was zusammenschmieren, denn für mich alleine war ich zu dumm, hähähä! – aber es soll kein Mensch ein Wort davon erfahren, hähähä! – und ich will dem Richter schon etwas vorlügen. – Ich will sprechen, hähähä, Ihr hättet es gemerkt, hähähä, hähähä, hähähä, und hättet mich beynahe tüchtig ausgeprügelt.

Märten. Spitzbube! dasmal will ich Dir’s schenken: aber hier sieh her! (führt Rösen zu Gürgen hin) Da, Gürge, mache mit ihr, was Du willst.

Gürge. Ach, Schwiegervater, ich will gar nichts mit ihr machen: aber mit mir kann sie machen, was sie will.

Märten. Und eine Hochzeit will ich Euch ausrichten, wie im Dorfe noch gar keine gewesen seyn soll. Da soll unser lieber gnäd’ger Herr, und unsre

Empfohlene Zitierweise:
Anton-Wall (= Christian Leberecht Heyne): Der Stammbaum. Erste Fortsetzung der beyden Billets. Dyk, Leipzig 1791, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stammbaum_(1791).pdf/54&oldid=- (Version vom 3.12.2021)