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auch noch damit begründen, daß sie für eine Dame zu sorgen hätten, wodurch alles erlaubt sei. Wer aber bescheiden ist, der muß erstlich lange warten und bekommt dann für seine Dame überhaupt nichts sehr Gutes mehr. Da wohl die Gäste meist nicht in die Kunst des Servierens eingeweiht sind, so erfordert es viel Geschick, mit einem vollen Teller von dem Büffett wieder an seinen Tisch zu gelangen, oder nur allein schon ein Couvert zu tragen, ohne Messer und Gabel vorher einmal unabsichtlich auf den Fußboden zu legen; da muß man eben seinem guten Glück vertrauen und sich damit trösten, daß es andern vielleicht auch nicht viel anders ergehen wird. Hat man selbst für keine Dame zu sorgen, so bittet man an irgend einem Tisch, bei schon Dasitzenden Platz nehmen zu dürfen, und macht sich durch Heranholen etwa noch gewünschter Dinge nach Möglichkeit nützlich.

Ein weniger reich besetztes Büffett, auf dem nur kleinere Erfrischungen, belegte Brötchen, Torte, Bowle und dergleichen stehen, wird oft im Verlauf eines Balles noch spät aufgestellt. Auch dabei muß man seine Dame fragen, ob man ihr etwas davon bringen darf, oder geht mit ihr zu demselben und ißt die Kleinigkeit gleich

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/125&oldid=- (Version vom 31.7.2018)