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Bei Mittagessen ist Zuspätkommen eine ganz besondere Rücksichtslosigkeit. Gewöhnlich sind es leider die Damen, die auf sich warten lassen und nicht nur bei Gesellschaften und Einladungen, sondern auch im sonstigen Leben; möchte doch dieser Mahnruf ein klein wenig dazu beitragen, bei ihnen auch für diese militärische Eigenschaft, neben so vielen andern, wegen deren manch eine dem bunten Rock vor dem einfachen Frack den Vorzug gibt, Interesse zu erwecken. Es bedarf ja nur einer kleinen Mühe, sich so einzurichten, daß man beizeiten fertig ist, und wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, so wird man als Gast und als Wirt die Annehmlichkeit doppelt empfinden. Zu Beginn der Gesellschaft sollten sich die Wirte möglichst in der Nähe des Eingangs in dem Empfangszimmer aufhalten, damit etwa kommende Gäste sie gleich begrüßen können und nicht erst lange suchen müssen.

Außer dem Empfang der Eingeladenen haben der Hausherr und die Hausfrau aber auch die Aufgabe, etwa noch unbekannte Personen einander vorzustellen; besonders hat dies bei Damen zu geschehen, denen sämtliche Herren und Damen genannt werden müssen. Andern Herren stellen sich Herren selber vor. Sind sie einer Dame noch

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/61&oldid=- (Version vom 31.7.2018)