Seite:Der alte Gobelin.pdf/27

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dir einen ganz interessanten Fall vortragen …“ – Harst zog seine „Disposition“ aus der Tasche. „Ich habe die wichtigsten Punkte niedergeschrieben und geordnet. Es handelt sich um die Geschichte eines alten englischen Gobelins, der Gott weiß wie hier nach Berlin sich verirrte. – Darf ich vorlesen? Es sind natürlich nur Stichworte. Schraut wird ebenfalls[1] noch einige Aufschlüsse nötig haben.“ Er trank einen Schluck, aß zwei Happen und begann:

„Zwei Linien des alten Geschlechts der Saalfields leben in England seit langem in Feindschaft und Armut. Lord Ralph Saalfield ist Oberhaupt der Saalfields von Saalfield-Castle, Lord Richard Saalfield, dreißig Jahre, sympathische Erscheinung, Oberhaupt derer von Saalfield-Marnbour. – Vor vier Monaten kommt Heloise, einziges Kind von Ralph S., nach Berlin und mietet Atelier am Kolberger Platz und nimmt Malstunden bei Professor Huber. –

Gustav Pagel kauft alten Gobelin von Trödler aus Charlottenburg. Name des Trödlers Jakob Wasserberg, Krumme Straße 113. – Wasserberg weiß nicht mehr, wo er den Gobelin her hat.

Pagel beschneidet den zerlöcherten Gobelin und nagelt ihn über dem Sofa fest. Die abgeschnittenen Stücke benutzt er als Lappen zum Abdichten seines Stalles.

Pagel erhält Besuch: Seine Tochter Anni Gehrs, ferner Heloise Saalfield, dann auch Lord Richard. – Diese drei Personen interessieren sich für den Gobelin. – Gorry Banks, ein Einbrecher, besucht Pagels Nachbar Jaromir Zwancza und überredet ihn, für den Gobelin eine unverhältnismäßig hohe Summe zu bieten. Pagel weist die Leute ab.

Dies ist das Vorspiel.

Nächster Akt: Wir gehen heute spazieren, sehen Pagel vornüber sinken, er hat eine Wunde an der

  1. Vorlage: ebenfals
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der alte Gobelin. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_alte_Gobelin.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)