Seite:Der tönende Sumpf.pdf/18

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Der lange Balzer mit dem Renommierschmiß mahnte zum Frieden.

„Zankt Euch nicht, Kinder, verdammt noch eins! Das fehlte noch gerade, daß wir uns in die Haare kriegen –!“

Ellys dunkle, große Augen eilten immer wieder zu Maikold hin. Als Balzer jetzt in die Küche ging und heißes Wasser zu Grog machen wollte, beugte sie sich zu Maikold hinüber, legte die Arme auf die Lehne seines Sessels und flüsterte:

„Bleiben Sie bei uns –“

Irma und Fred feierten gerade durch einen Kuß Versöhnung.

Maikold blickte Elly in die Augen. Eine heiße Zärtlichkeit strahlte ihm daraus entgegen.

„Sagen Sie, daß Sie in einem Hotels wohnen möchten,“ raunte sie ihm weiter zu. „Ich werde Sie vor meiner Haustür erwarten: Lützowstraße 112 –“

Der Grog war kräftig. Zu kräftig für Fred, der nachher hier bei Balzer schlafen wollte.

Maikold, der von dem Herrn Chef als Reisender engagiert worden war, erhielt 500 Mark Vorschuß und versprach, die beiden Damen, die in der Nähe wohnten, nach Hause zu bringen.

Irma Weiß bekam dann noch einen Nachtomnibus, so daß Elly und Maikold sehr bald allein waren.

Maikold hatte nur einen Herbstulster an und fror, zumeist vor nervöser Abspannung so heftig, daß ihm die Zähne klapperten.

Empfohlene Zitierweise:
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)