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die Fähigkeit, Zugehörige der besten Gesellschaftskreise recht getreu zu kopieren. Gestern war dies Maikold doch nicht so genau aufgefallen wie heute –

Fredi Specht hielt sich eine Wirtschafterin, die ganz vorzüglich kochte und auch ebenso geschickt bei Tisch bediente.

Es gab fünf Gänge und drei Sorten Wein.

Beim Kalbsbraten hielt Fredi sogar eine längere Rede, in der er Maikold als neues Mitglied der – „Gesellschaft zur Ausschlachtung der schönen Zeiten“ herzlich begrüßte –

Den Mokka trank man in Fredis Salon. – Gegen elf Uhr setzten sich die fünf an den Spieltisch.

Es wurde „gemauschelt“, wie das bekannte Hazardspiel heißt. Man fing sehr bescheiden mit zehn Mark Einsatz an.

Maikold war der einzige, der ohne Leidenschaft spielte. Selbst Ellys Wangen brannten in hektischer Röte.

Sehr bald wurde der Einsatz auf hundert Mark erhöht. Maikold war vorsichtig, machte nur sichere Spiele und – gewann. Er hatte ein geradezu unheimliches Glück.

Auch Elly blieb trotz aller Spielleidenschaft kühl-abwägend. – Doktor Balzer hatte jetzt schon den zweiten Tausendmarkschein gewechselt. Irma und Fredi waren ebenfalls im Verlust.

Maikold beobachtete seine Mitspieler heimlich.

Wenn irgendwo, dann verrät sich der wahre

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)