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Fredi Specht führte Maikold durch dieses Lager und meinte:

„Jeht alles ins Ausland, Verehrtester! Wird alles erst frisch aufgewichst. Diese Arbeit erledigt ’ne andere Firma.“

Maikold interessierte der Geschäftsbetrieb sehr wenig. Trotzdem fragte er:

„Und das schmeißt Geld, lieber Specht?“

„Selbstmurmelnd. Der Hauptwitz dabei ist die Luxussteuer.“

„So, so –“ meinte Hektor. Er hatte keine Ahnung, weshalb eine Steuer ein Witz war.

„Nämlich die Umgehung der Steuer,“ fügte Fredi hinzu. „Doch das lernen Sie schon noch.“

Nachher saß Maikold neben Elly an einem Tisch im Glaskasten und mußte an ein Dutzend Kleinstadtzeitungen Geld für Anzeigen absenden, auch den Blättern den Wortlaut der Anzeige mitteilen.

Diese Annoncen lauteten stets gleich:

„Reicher Privatmann sucht Klavier oder Flügel, auch älteres Instrument, ebenso Kunstgegenstände aller Art, ebenso Briefmarkensammlungen, Gemälde, Musikapparate und dergleichen zu kaufen. Offerten sind bis zum 15. April unter ‚Klavier 100‘ an die Expedition der Zeitung zu senden, worauf dann Besichtigung der angebotenen Sachen erfolgt.“

Maikold fand auch diese Anzeige sehr harmlos.

Empfohlene Zitierweise:
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)