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Sie mich – Nein, nein, – ich will nicht –!“ Ihre Stimme hatte immer mehr Kraft bekommen. Sie drängte ihn plötzlich von sich –

„Nein!“ rief sie lauter. „Nein – auch das ist ein Sumpf! Und – auch ich will auf festes Land –!“

Sie riß sich los, entfloh.

Die Tür des Schlafzimmers flog zu; der Riegel schnappte –

Hektar Maikold fühlte sich tief beschämt.

War das sein Dank für ihre schwesterliche Sorge, für ihre liebevolle Güte?! Hatte er sie nicht soeben wie eine Dirne behandelt?! Hatte er ihr nicht recht unverblümt angedeutet, wie er das Verhältnis zwischen ihnen beiden umgestalten wollte?!

Er war unzufrieden mit sich. Mehr noch: er belegte sich selbst mit Bezeichnungen, die er doch nicht ganz verdiente. Er nannte sich roh, unfein, brutal. Und er war doch nur ein Sklave seiner Sinne für Minuten geworden. Wer konnte ihm das verargen, wo er mit einem jungen, reizvollen Weibe jetzt unter einem Dache, Zimmer an Zimmer lebte?! –

Nach einer Weile pochte er an die Tür und rief:

„Fräulein Elly, – bitte, bitte, kommen Sie nur für Sekunden her. Ich möchte nur um Verzeihung bitten –“

Er erhielt keine Antwort.

Nochmals bat er. Und als Elly sich auch jetzt nicht meldete, rief er:

Empfohlene Zitierweise:
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)