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Maikold wunderte sich selbst, wie ruhig er blieb.

Er schüttelte den Kopf.

„Nein, ich wollte nur ein paar Grammophonplatten kaufen. Außerdem habe ich auch noch zwei Platten zur Reparatur hier.“

Er log so kaltblütig wie noch nie. Es sollte die letzte derartige Lüge sein. Er sagte sich: Du bleibst im Sumpf stecken, wenn Du jetzt nicht jede Verbindung mit Balzer und Specht ableugnest! –

Der Kriminalbeamte ließ sich täuschen und bat Maikold, der beiden Platten wegen später auf dem Polizeipräsidium vorzusprechen –

Maikold begab sich sofort nach der Lützowstraße. An der Flurtür der Wohnung Ellys war ein Zettel festgeklemmt: „Schlüssel beim Portier.“ –

Der Portier fragte, ob er Herr von Maikold sei. Dann reichte er ihm einen versiegelten Brief.

Im Flur riß Maikold den Umschlag auf. – Elly schrieb:

„In aller Eile! Balzer, Specht und Irma sind verhaftet, heute früh. Ich entging durch einen Zufall dem gleichen Geschick. Ich verlasse Berlin sofort und gebe alles preis, was ich mir erspart hatte – alles! Es heißt also: wieder von vorn anfangen! Aber: ehrlich! – Unsere Wege trennen sich wieder. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Meiden Sie dieses

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/55&oldid=- (Version vom 31.7.2018)