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nochmals auf den Klingelknopf, sagte dazu recht laut mit verstellter Stimme:

„Im Namen des Gesetzes – öffnen Sie!“

Er hörte, wie die Sicherheitskette losgehakt wurde. Dann ging die Tür auf.

Maikold drängte sich durch. Elly hatte wie abwehrend die Hände erhoben. Er schloß die Tür hinter sich ab. – Dann zog er sie in das Wohnzimmer.

„Elly,“ sprudelte er hervor, und er wußte kaum, was er sprach. „Elly – ich liebe Dich! Die Sehnsucht hat mich wieder hierher getrieben. Ich will nicht allein sein, Elly. Ich brauche Dich zum Leben – Ohne Dich gibt es kein Aufwärts –“

Sein strahlendes Gesicht, sein glückliches Lächeln besagten noch mehr als alle Worte.

Sie ruhte nun an seiner Brust, stammelte halb schluchzend:

„Ich wollte mich verhaften lassen. Ich liebte Dich – Ich glaubte nicht, daß Du mich ebenfalls liebst. Du solltest gerettet werden. Daher der Brief –“

„Glaubst Du jetzt, Elly?“ fragte er selig.

„Ja – ja! – Ach, Du weißt ja nicht, welchen Kampf es mich gestern kostete, bevor ich Dir den Vorschlag machte, zu Fackelstein zu gehen. Ich wußte, daß er Dir eine Stelle verschaffen würde – Dann warst Du für mich verloren, dachte ich. Deshalb war ich gestern so verändert, so traurig –“

Er küßte sie. „Elly – der tönende Sumpf liegt hinter uns,“ flüsterte er. „Schnell, packe das Nötigste

Empfohlene Zitierweise:
Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)