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Der Kellner Franz schwänzelte um den Schampus-Tisch herum. Der Blasse hatte erst ein Bier getrunken. Franz sah, daß der Kerl offenbar bei dem einen Seidel Lokal schinden wollte.

„Darf ich ein frisches bringen?“ fragte er aufmunternd.

Der Blonde, der Alberts Eifersucht erregt hatte, zuckte zusammen und wurde feuerrot.

„Ich – danke,“ stotterte er. „Ich gehe sofort.“

Dann faßte er in die Tasche und holte einen Fünfmarkschein hervor.

„Da – bitte –“

Er hatte mit Trinkgeld vier Mark zu zahlen.

Elly beobachtete den Blassen heimlich. Sie hatte Blick für Männer und für die gewissen Anzeichen der Zugehörigkeit zu den besseren Kreisen.

Auch der kleine, schwarze Mensch mit dem durchgezogenen Scheitel interessierte sich für den Blassen. Er mußte ihn kennen. Woher nur – woher?!

Ob ’s etwa ein „Kriminaler“ war?! So dachte der Schwarze zuerst. Aber jetzt die Szene mit dem Kellner beruhigte ihn.

Es war ja klar: der Blonde hatte kein Geld! Und – wer so rot wird wie der, dem ist die Polizei als Beruf fremd. –

Der Schwarze beugte sich mit einem Male vor und sprach den Schäbig-Eleganten an.

„Verzeihen Sie, mein Herr. Ich muß Sie irgendwo

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Wally Lebka: Der tönende Sumpf. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1924, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_t%C3%B6nende_Sumpf.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)