Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 075.jpg

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sie den Menschen, führen sie mit in die Kluft und beschenken sie, wenn sie ihnen gefallen, mit kostbaren Sachen. Der Haupteingang ist beim tiefen Brunnen; das nahgelegene Wirthshaus heißt: zum Rauschenwasser.


31.
Des kleinen Volks Hochzeit-Fest.
Mündlich, aus Sachsen.

Das kleine Volk auf der Eilenburg in Sachsen wollte einmal Hochzeit halten und zog daher in der Nacht durch das Schlüsselloch und die Fenster-Ritzen in den Saal und sie sprangen hinab auf den glatten Fußboden, wie Erbsen auf die Tenne geschüttet werden. Davon erwachte der alte Graf, der im hohen Himmel-Bette in dem Saal schlief und verwunderte sich über die vielen kleinen Gesellen. Da trat einer von ihnen, geschmückt wie ein Herold, zu ihm heran und lud ihn in ziemenden Worten gar höflich ein, an ihrem Fest Theil zu nehmen. „Doch um eins bitten wir, setzte er hinzu, ihr allein sollt zugegen seyn, keins von euerm Hof-Gesinde darf sich unterstehen, das Fest mit anzuschauen, auch nicht mit einem einzigen Blick.“ Der alte Graf antwortete freundlich: „weil ihr mich im Schlaf gestört, so will ich auch mit euch seyn.“ Nun ward ihm ein kleines Weiblein zugeführt, kleine Lampenträger stellten sich auf und eine Heimchen-Musik hob an. Der Graf hatte Mühe, das Weiblein beim

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_075.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)