Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 168.jpg

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man ihm nach: „komm Morgen und trink mit mir,“ so muß derjenige kommen, der ihn gesandt hat.

Nach Prätorius stoßen seine Augenbraunen in gleichen Linien zusammen, andere erzählen, daß Leute, denen die Augenbraunen auf der Stirne zusammengewachsen sind, andern, wenn sie Zorn oder Haß auf sie haben, den Alp mit bloßen Gedanken zuschicken können. Er kommt dann aus den Augenbraunen, sieht aus wie ein kleiner weißer Schmetterling und setzt sich auf die Brust des andern Schlafenden.


81.
Der Wechselbalg.
Bräuner’s Curiositäten S. 6. 7.
Prätor. Weltbeschr. I. 363. 364.

Zu Heßloch, bei Odernheim im Gau gelegen, hat sichs zugetragen, daß der Kellner eines geistlichen Herrn mit der Köchin wie seiner Ehefrau gelebt, nur daß er sich nicht durfte öffentlich einsegnen lassen. Sie zeugten ein Kind miteinander, aber das wollte nicht wachsen und zunehmen, sondern es schrie Tag und Nacht und verlangte immer zu essen. Endlich hat sich die Frau berathen und wollte es gen Neuhausen auf die Cyriaks-Wiese tragen und wiegen lassen und aus dem Cyriaks-Brunnen ihm zu trinken geben, so mögte es besser mit ihm werden. Denn es war damals Glauben, ein Kind müsse dann nach neun Tagen sich zum

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_168.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)