Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 276.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


auf demselben herumgegangen war, kam sie zu einer Steinwand, da lagen Brocken, grau und schwarz, als wie Kohlen. Sie nahm davon etliche zu sich und als sie nach Haus gekommen, merkte sie, daß in solchen klares Gold vermischt war. Sie kehrte alsbald wieder zurück auf den Berg, mehr davon zu holen, konnte aber alles Suchens ungeachtet den Ort nicht mehr finden.





163.
Der Brunnen zu Steinau.
Bange thüring. Chronik. Bl. 105.


Im Jahr 1271. waren dem Abt Berold zu Fulda seine eignen Unterthanen feind und verschworen sich wider sein Leben. Als er einmal in der St. Jacobs Capelle Messe las, überfielen ihn die Herrn von Steinau, von Eberstein, Albrecht von Brandau, Ebert von Spala, und Ritter Conrad und erschlugen ihn. Bald hernach wurden diese Räuber selbdreißig, mit zwanzig Pferden, zu Hasselstein auf dem Kirchenraub betrappt, mit dem Schwert hingerichtet und ihre Wohnungen zerbrochen. Dieser That halben haben die Herrn von Steinau in ihrem Wappen hernachmals drei Räder mit drei Scheermessern führen müssen und an der Stätte, da sie das Verbündniß über den Abt gemacht, nämlich bei Steinau (an der Straße im Hanauischen) an einem Brunnen auf einem Rasen wächst noch zur Zeit kein Gras.


Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_276.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)