Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 421.jpg

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Der Kaiser aber antwortete: „folge mir nach, den Schafen soll kein Schaden geschehen.“ Der Hirt folgte ihm und der Kaiser Friedrich nahm ihn bei der Hand und führte ihn nicht weit von den Schafen zu einem Loch in den Berg hinein. Sie kamen zu einer eisernen Thür, die alsbald aufging, nun zeigte sich ein schöner, großer Saal, darin waren viel Herrn und tapfre Diener, die ihm Ehre erzeigten. Nachfolgends erwiese sich der Kaiser auch freundlich gegen ihn und fragte, was er für einen Lohn begehre, daß er ihm gepfiffen? Der Hirt antwortete: „keinen.“ Da sprach aber der Kaiser: „geh hin und nimm von meinem güldnen Handfaß den einen Fuß zum Lohn.“ Das that der Schäfer, wie ihm befohlen ward, und wollte darauf von dannen scheiden, da zeigte ihm der Kaiser noch viel seltsame Waffen, Harnische, Schwerter und Büchsen und sprach, er sollte den Leuten sagen, daß er mit diesen Waffen das heilige Grab gewinnen werde. Hierauf ließ er den Hirt wieder hinaus geleiten, der nahm den Fuß mit, brachte ihn den andern Tag zu einem Goldschmied, der ihn für ächtes Gold anerkannte und ihm abkaufte.





297.
Die drei Telle.
Journal des Luxus und der Moden. Januar 1805. S. 38.


In der wilden Berggegend der Schweitz um den Waldstättersee ist nach dem Glauben der Leute und Hirten

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_421.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)