Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 435.jpg

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drehte sie sich um, da stand derselbe Graurock, aber ohne Pferd, wieder und hielt den Kopf mit bräunlichem, krausendem Haar unter dem Arm. Die Frau fuhr zusammen, das Gespenst aber sprach: „hieran thut ihr wohl, Gott um Vergebung eurer Sünden zu bitten, mir hats nicht so wohl werden können.“ Darauf erzählte es: vor 130 Jahren habe er gelebt und wie sein Vater Hans Jagenteufel geheißen. Sein Vater habe ihn oft ermahnt, den armen Leuten nicht zu scharf zu seyn, er aber die Lehre in den Wind geschlagen und dem Saufen und Trinken obgelegen und Böses genug gethan. Darum müsse er nun als ein verdammter Geist umwandern.





310.
Des Hackelnberg Traum.
Otmar S. 249. 250.



Hans von Hackelnberg war braunschweigischer Oberjägermeister und ein gewaltiger Weidmann. Einer Nacht hatte er auf der Harzburg einen schweren Traum; es däuchte ihm, als ob er mit einem furchtbaren Eber känpfe, der ihn nach langem Streit zuletzt besiegte. Diesen Traum konnte er gar nicht aus den Gedanken wieder los werden. Einige Zeit darnach stieß er im Vorharz wirklich auf einen Eber, dem im Traum gesehenen ähnlich. Er griff ihn an; der Kampf blieb lang unentschieden; endlich gewann Hans und streckte den Feind zu Boden nieder. Froh, als er ihn so zu

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_435.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)