einen Füßen erblickte, stieß er mit dem Fuß nach den
schrecklichen Hauern des Ebers und rief aus: „du sollst
es mir noch nicht thun!" Aber er hatte mit solcher
Gewalt gestoßen, daß der scharfe Zahn den Stiefel
durchdrang und den Fuß verwundete. Erst achtete
Hackelnberg der Wunde nicht und setzte die Jagd fort.
Bei seiner Zurückkunft aber war der Fuß schon so geschwollen,
daß der Stiefel vom Bein getrennt werden
mußte. Er eilte nach Wolfenbüttel zurück; die Erscütterung
des Wagens wirkte so schädlich, daß er mit
genauer Mühe das Hospital zu Wülperode erreichte
und bald daselbst starb. Auf seinem Grabe liegt ein
Stein, der einen geharnischten Ritter auf einem Maulthier
vorstellt.
Die Tut-Osel.
Otmar S. 241 ff. |
Mitternachts wann in Sturm und Regen der Hackelnberg "fatscht" [1] und auf dem Wagen mit Pferd und Hunden durch den Thüringerwald, den Harz und am liebsten durch den Hackel zieht, pflegt ihm eine Nachteule voranzufliegen, welche das Volk: die Tut-Osel nennt. Wanderer, denen sie aufstößt, werfen sich still auf den Bauch und lassen den wilden Jäger über sich wegfahren; und bald hören sie Hundebellen
- ↑ fatschen braucht man, wenn die Füße der Pferde im zähen Koth und Moor schnalzen.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_436.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)