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Qualvollen Gebresten wälz’ ich mich
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Am Boden und kann nicht sterben!
O Gott, verkürze meine Qual,
Damit man mich bald begrabe;
Du weißt ja, daß ich kein Talent
Zum Martyrthume habe.
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Ob deiner Inconsequenz, о Herr,Erlaube, daß ich staune:
Du schufest den fröhlichsten Dichter und raubst
Ihm jetzt seine gute Laune.
Der Schmerz verdumpft den heitern Sinn
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Und macht mich melancholisch,Nimmt nicht der traurige Spaß ein End’,
So werd’ ich am Ende katholisch.
Ich heule dir dann die Ohren voll,
Wie andre gute Christen –
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O Miserere! Verloren gehtDer beste der Humoristen!
Halleluja.
Am Himmel Sonn’ und Mond und Stern
Sie zeugen von der Macht des Herrn;
Und schaut des Frommen Aug’ nach oben,
Den Schöpfer wird er preisen, loben.
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Ich brauche nicht so hoch zu gaffen,Auf Erden schon find’ ich genung
Kunstwerke, welche Gott erschaffen,
Die würdig der Bewunderung.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/412&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Christian Schad (Hrsg.): Deutscher Musenalmanach, 7. Jahrgang. Stahel'sche Buchhandlung, Würzburg 1857, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Musenalmanach_(7)_1857.djvu/412&oldid=- (Version vom 31.7.2018)