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Rudolf Kittel (Übersetzer): Die Psalmen Salomos | |
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- 8 so, daß die Frommen ihres Gottes Gericht anerkennen,
- wann die Sünder den Gerechten aus den Augen hinweggethan werden,
- die Menschenknechte, die trügerisch fromm reden.
- 9 Ihre Augen richten sich auf die Häuser der Leute, die [noch] feststehen[1],
- schlangengleich zu zerstören der ’Frommen‘ Weisheit[2] durch gottlose Reden.
- 10 Seine Worte sind Trugschlüsse, um frevles Gelüste auszuführen;
- er läßt nicht ab, bis er durchgesetzt, daß er [die Leute] wie Waisen wegtreibe[3].
- 11 So hat er denn Häuser verödet um seiner gottlosen Lust willen[4],
- führte trügerische Reden, als sehe und höre [es] niemand.
- 12 Hat er die Gottlosigkeit an der Einen satt,
- so richten sich seine Augen auf ein anderes Haus,
- [es] zu vernichten mit verführerischen Reden.
- 13 Bei alledem ist, der Hölle gleich, unersättlich seine Gier[5].
- 14 Möchte, Herr, sein Teil vor dir in Schande sein,
- sein Ausgang in Seufzen, sein Eingang in Fluch!
- 15 In Weh, Not und Mangel sein Leben, Herr,
- sein Schlaf in Trübsal und sein Erwachen in Verzweiflung!
- 16 Seinen Lidern sei der Schlaf geraubt des Nachts,
- jedes Werk seiner Hände mißlinge ihm kläglich!
- 17 Mit leeren Händen trete er in sein Haus ein,
- und sein Haus leide Mangel an allem, was seinen Hunger stillt.
- 18 Einsam und kinderlos sei sein Alter bis zu seinem Hingang!
- 19 Möge der Leib der Menschenknechte von den Tieren zerrissen werden,
- und die Gebeine der Gottlosen schmählich an der Sonne [bleichen]!
- 20 Die Augen sollen die Raben den Heuchlern aushacken,
- weil sie viele Häuser schändlich verwüstet
- und durch ihre Lust auseinandergebracht haben
- 21 und an Gott nicht dachten
- und Gott bei alledem nicht scheuten
- und Gott reizten und erzürnten.
- 22 Er rotte sie aus von der Erde,
- weil sie arglose Seelen trügerisch irreführten[6].
- 23 Wohl denen, die den Herrn rechtschaffen fürchten!
- Der Herr wird sie erlösen von arglistigen und gottlosen Menschen
- und wird uns erlösen aus allen Anschlägen der Gottlosen.
- 24 Gott mache zunichte, die im Übermut jedes Unrecht thun,
- weil der Herr unser Gott ein großer und starker Richter ist in Gerechtigkeit.
- 25 Es walte, Herr, deine Gnade, über alle, die dich lieb haben!
Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Kittel (Übersetzer): Die Psalmen Salomos. Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1900, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DiePsalmenSalomosGermanKittelKautzsch2.djvu/009&oldid=- (Version vom 28.11.2016)
Rudolf Kittel (Übersetzer): Die Psalmen Salomos. Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1900, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DiePsalmenSalomosGermanKittelKautzsch2.djvu/009&oldid=- (Version vom 28.11.2016)