„Hat Ihre Schwester Ihnen gegenüber nie geäußert daß sie Ihren Schwager Thomas liebe?“
Frau Lizzia wurde sehr verlegen.
„Ja – allerdings …“
„Und ist es zwischen Ihnen und Mary nicht zu Szenen gekommen, weil Mary annahm, Thomas habe mit Ihnen eine – Liebelei?“
„Ja – – leider …“
„Herr Gott, davon weiß ich ja gar nichts,“ rief Eriksen entsetzt … „Mary – hat mich geliebt?! Diese exaltierte Mary?!“
Frau Lizzia nickte traurig …
„Sie muß Dich sogar bis zum Wahnsinn geliebt haben, Tom …“
Harst fragte aufs neue:
„Wußte Mary mit Schußwaffen umzugehen?“
„Tadellos, Herr Harst …“
„Besaß sie eine Luftbüchse?“
„Ja – allerdings …“
„Und haben Sie vielleicht den letzten Drohbrief, den von gestern, bei sich?“
„Bitte!“
„Ah – auch Schreibmaschinenschrift – genau dieselbe Schrift wie der Brief an mich … – Herr Eriksen, Sie ahnen nun wohl schon die Zusammenhänge. Der Geheimbund war – Mary. Mary wollte Sie von Ihrem Bruder und Ihrer Schwägerin für immer trennen,
Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/94&oldid=- (Version vom 31.7.2018)