Seite:Die Edda (1876).djvu/022

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Anonym: Edda

7
Sökkwabeck35 heißt die vierte,   kühle Flut

Überrauscht sie immer;
Odhin und Saga   trinken alle Tage
Da selig aus goldnen Schalen.

8
Gladsheim14 heißt die fünfte,   wo golden schimmert

Walhalls weite Halle:
Da kiest sich Odhin   alle Tage
Vom Schwert erschlagne Männer.

9
Leicht erkennen können,   die zu Odhin kommen,

Den Saal, wenn sie ihn sehen:
Aus Schäften ist das Dach gefügt   und mit Schilden bedeckt,
Mit Brünnen die Bänke bestreut.

10
Leicht erkennen können,   die zu Odhin kommen

Den Saal, wenn sie ihn sehen:
Ein Wolf hängt   vor dem westlichen Thor,
Über ihm dreut ein Aar.

11
Thrymheim23 heißt die sechste,   wo Thiassi hauste,

Jener mächtige Jote.
Nun bewohnt Skadi,   die scheue Götterbraut,
Des Vaters alte Veste.

12
Die siebente ist Breidablick:22   da hat Baldur sich

Die Halle erhöht
In jener Gegend,   wo der Greuel ich
Die wenigsten lauschen weiß.

13
Himinbiörg17. 27 ist die achte,   wo Heimdall soll

Der Weihestatt walten.
Der Wächter der Götter trinkt   in wonnigem Hause
Da selig den süßen Meth.

14
Volkwang23 ist die neunte:   da hat Freyja Gewalt

Die Sitze zu ordnen im Saal.
Der Walstatt Hälfte   wählt sie täglich;
Odhin hat die andre Hälfte.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/022&oldid=- (Version vom 31.7.2018)