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Anonym: Edda | |
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Odhin.
6
Heil dir, Wafthrudnir! In die Halle kam ichDich selber zu sehen.
Zuerst will ich wißen ob du weise bist
Und ein allwißender Jote.
Wafthrudnir.
7
Wer ist der Mann, der in meinem SaalDas Wort an mich wendet?
Aus kommst du nimmer aus unsern Hallen,
Wenn du nicht weiser bist.
Odhin.
8
Gangradr heiß ich, die Wege ging ichDurstig zu deinem Saal.
Bin weit gewandert, des Wirths, o Riese,
Und deines Empfangs bedürftig.
Wafthrudnir.
9
Was hältst du und sprichst an der Hausflur, Gangradr?Nimm dir Sitz im Saale:
So wird erkannt wer kundiger sei,
Der Gast oder der graue Redner.
Gangradr.
10
Kehrt Armut ein beim Überfluß,Spreche sie gut oder schweige.
Übeln Ausgang nimmt Übergeschwätzigkeit
Bei mürrischem Manne.
Wafthrudnir.
11
Sage denn, so du von der Flur versuchen willst,Gangradr, dein Glück,
Wie heißt der Hengst, der herzieht den Tag
Über der Menschen Menge?
Gangradr.
12
Skinfaxi10 heißt er, der den schimmernden Tag ziehtÜber der Menschen Menge.
Für der Füllen bestes gilt es den Völkern,
Stäts glänzt die Mähne der Mähre.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/030&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/030&oldid=- (Version vom 31.7.2018)