Seite:Die Edda (1876).djvu/031

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Anonym: Edda

Wafthrudnir.
13
Sage denn, so du   von der Flur versuchen willst,

Gangradr, dein Glück,
Den Namen des Rosses,   das die Nacht bringt von Osten
Den waltenden Wesen?


Gangradr.
14
Hrimfaxi heißt es,   das die Nacht herzieht

Den waltenden Wesen.
Mehlthau fällt ihm   am Morgen vom Gebiß
Und füllt mit Thau die Thäler.


Wafthrudnir.
15
Sage denn, so du   von der Flur versuchen willst,

Gangradr, dein Glück,
Wie heißt der Strom,   der dem Stamm der Riesen
Den Grund theilt und den Göttern?


Gangradr.
16
Ifing heißt der Strom,   der dem Stamm der Riesen

Den Grund theilt und den Göttern.
Durch alle Zeiten   zieht er offen,
Nie wird Eis ihn engen.


Wafthrudnir.
17
Sage denn, so du   von der Flur versuchen willst,

Gangradr, dein Glück,
Wie heißt das Feld,   wo zum Kampf sich finden
Surtur und die selgen Götter?


Gangradr.
18
Wigrid51 heißt das Feld,   da zum Kampf sich finden

Surtur und die selgen Götter.
Hundert Rasten   zählt es rechts und links:
Solcher Walplatz wartet ihrer.


Wafthrudnir.
19
Klug bist du, Gast:   geh zu den Riesenbänken

Und laß uns sitzend sprechen.
Das Haupt stehe hier   in der Halle zur Wette,
Wandrer, um weise Worte.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/031&oldid=- (Version vom 31.7.2018)