Anonym: Edda | |
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Beide von Forniots Freunden getragen.
Eintraten sie itzt und grüßten die Asen,
Yggrs Gefährten beim fröhlichen Mal.
Lang auf dem Hochsitz der Lande zu walten;
Den Göttern, beim Gastmal vergnügt sich zu reihen,
Bei Allvater ewiger Ehren genießend.
Von Sährimnir speisend saßen die Götter.
Skögul schenkte in Hnikars Schalen
Den Meth und maß ihn aus Mimirs Horn.
Den Heimdal die Götter, die Göttinnen Loki,
Ob Spruch und Spähung gespendet die Jungfrau –
Bis Dunkel am Abend den Himmel deckte.
Erfolglos die Werbung, und wenig erforscht.
Nur mit List gewinnen ließe der Rath sich,
Daß ihnen die Göttliche Auskunft gäbe.
„Die Nacht ist zu nützen zu neuem Entschluß.
Bis Morgen bedenke Wer es vermag
Glücklichen Rath den Göttern zu finden.“
Nieder sank die Nahrung Fenrirs.
Vom Gastmal schieden die Götter entlaßend
Hroptr und Frigg, als Hrimfaxi10 auffuhr.
Des reifkalten Riesen10 dornige Ruthe,
Mit der er in Schlaf die Völker schlägt,
Die Midgard bewohnen, vor Mitternacht.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/040&oldid=- (Version vom 31.7.2018)