Anonym: Edda | |
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Und Freude bei ihr finden,
So verheiß ihr Holdes und halt es treulich:
Des Guten wird die Maid nicht müde.
Am meisten seis beim Meth
Und bei des Andern Weib; auch wahre dich
Zum dritten vor der Diebe List.
Den Fremden noch den Fahrenden.
Selten weiß der zu Hause sitzt
Wie edel ist, der einkehrt.
In der Brust beieinander.
Kein Mensch ist so gut, daß nichts ihm mangle,
Noch so böse, daß er zu nichts nützt.
Oft ist gut was der Greis spricht.
Aus welker Haut kommt oft weißer Rath;
Hängt ihm die Hülle gleich,
Schrinden ihn auch Schrammen,
Der unter Wichten wankt.
Wohl dir, wenn du sie merkst.
Den Wandrer fahr nicht an, noch weis ihm die Thür:
Gieb dem Gehrenden[WS 1] gern.
Allen aufzuthun.
Gieb einen Scherf[WS 2]; dieß Geschlecht sonst wünscht
Dir alles Unheil an.
Wohl dir, wenn du sie merkst:
Wo Äl getrunken wird, ruf die Erdkraft an:
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Gehrende – fahrende Leute, Bettler (Deutschen Rechtswörterbuch).
- ↑ Scherf – kleinste Münze (DWB).
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/062&oldid=- (Version vom 18.8.2016)