Anonym: Edda | |
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Dir Gutes und großer Gaben werth.
Dir scheint schicklicher das Schwert zu röthen
Als deinen Feinden Frieden zu geben.
Jenes sprach Helgi, weil ihm sein Tod ahnte und auch, weil seine Folgegeister den Hedin aufgesucht hatten, als er das Weib den Wolf reiten sah. Alfur hieß ein König, Hrodmars Sohn, der den Helgi zum Kampf entboten hatte gen Sigarswöllr in dreier Nächte Frist. Da sprach Helgi:
Eine Frau, die dem Bruder ihre Folge bot.
Sie wuste wohl, es würde fallen
Sigurlinns Sohn bei Sigarswöllr.
Da geschah eine große Schlacht und Helgi empfing die Todeswunde.
Hin nach Eilimis einziger Tochter:
„Bitte sie, bald bei mir zu sein,
Wenn sie den Fürsten will finden am Leben.“
Selber zu sprechen, Swawa, mit dir.
Dich zu schauen sehn er sich, sagte der König,
Ehe den Athem der edle verhaucht.
Hart hat das Unheil mich heimgesucht.
Wenn die See ihn schlang, das Schwert ihn fällte,
So will ich des Werthen Rächerin werden.
Der Edlinge edelster unter der Sonne.
Des vollen Sieges freut sich Alfur:
Nur dießmal dürft er des uns entbehren!
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)