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Seite:Die Edda (1876).djvu/148

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Anonym: Edda

Hedin.
34
Du sagtest, Helgi,   Hedin wäre

Dir Gutes und großer   Gaben werth.
Dir scheint schicklicher   das Schwert zu röthen
Als deinen Feinden   Frieden zu geben.


Jenes sprach Helgi, weil ihm sein Tod ahnte und auch, weil seine Folgegeister den Hedin aufgesucht hatten, als er das Weib den Wolf reiten sah. Alfur hieß ein König, Hrodmars Sohn, der den Helgi zum Kampf entboten hatte gen Sigarswöllr in dreier Nächte Frist. Da sprach Helgi:


35
Es ritt den Wolf,   da rings es dunkelte,

Eine Frau, die dem Bruder   ihre Folge bot.
Sie wuste wohl,   es würde fallen
Sigurlinns Sohn   bei Sigarswöllr.


Da geschah eine große Schlacht und Helgi empfing die Todeswunde.


36
Helgi sandte   den Sigar, zu reiten

Hin nach Eilimis   einziger Tochter:
„Bitte sie, bald   bei mir zu sein,
Wenn sie den Fürsten   will finden am Leben.“


Sigar sprach:
37
Mich hat Helgi   hergesendet,

Selber zu sprechen,   Swawa, mit dir.
Dich zu schauen sehn er sich,   sagte der König,
Ehe den Athem   der edle verhaucht.


Swawa.
38
Was ist mit Helgi,   Hiörwards Sohne?

Hart hat das Unheil   mich heimgesucht.
Wenn die See ihn schlang,   das Schwert ihn fällte,
So will ich des Werthen   Rächerin werden.


Sigar.
39
Hier fiel in der Frühe   bei Frekastein

Der Edlinge edelster   unter der Sonne.
Des vollen Sieges   freut sich Alfur:
Nur dießmal dürft er   des uns entbehren!

Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)