Anonym: Edda | |
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Und brät am Feuer Fafnirs Herz.
Klug däuchte mich der Ringverderber,
Wenn er das leuchtende Lebensfleisch äße.
Wie er triege den Mann, der ihm vertraute;
Sinnt in der Bosheit auf falsche Beschuldigung:
Der Unheilschmied brütet dem Bruder Rache.
Fahren von hinnen zu Hel.
So soll er den Schatz besitzen allein,
Wie viel des unter Fafnir lag.
Den Anschlag, Schwestern, den ihr wohl ersannt.
Er berathe sich rasch die Raben zu erfreuen,
Denn den Wolf erwart ich, gewahr ich sein Ohr.
Wie ich den Heerweiser hätte gewähnt,
Läßt er den einen Bruder ledig
Und hat den andern umgebracht.
Den gemeingefährlichen Feind.
Dort liegt Regin, der ihn verrathen will;
Er weiß sich davor nicht zu wahren.
Und beraub ihn der Ringe.
So sind die Schätze, die Fafnir beseßen,
Ihm allein zu eigen.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/189&oldid=- (Version vom 31.7.2018)