Anonym: Edda | |
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„Mit dem Schwert erschlagen den Sigurd haben wir;
Den Kopf hängt das Grauross über den todten König.“
„Nun werdet ihr walten des Lands und der Waffen:
Die hätte der Hunische beherscht allein,
Ließt ihr das Leben ihn länger behalten.
Über Giukis Erb und der Goten Menge,
Wenn die Schar zu durchschneiden der Söhne fünf,
Der kampfkühnen, der König hier zeugte.“
Es ging ihr wieder aus ganzem Herzen:
„Lang mögt ihr walten des Lands und der Waffen,
Da ihr den kühnen König fälltet.“
„Du freust dich frech der freveln That;
Doch Geister ergreifen einst Gunnar den Mörder:
Züchtigung ziemt dem zorngrimmen Herzen.“
Und mancher Scherzspruch gesprochen dabei —
Bald entschliefen die zu Bette kamen;
Gunnar allein von Allen wachte.
Der Weiser der Wehrschar erwog im Herzen:
Was sich geschwätzig wohl sagten die beiden,
Aar und Rabe auf ihrem Heimritt?
Der Skiöldungen Tochter, eh der Tag erschien:
„Nun mögt ihr mich mahnen, der Mord ist vollbracht!
Mein Leid zu sagen, oder abzulaßen.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/198&oldid=- (Version vom 31.7.2018)