Seite:Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild Teil 2.pdf/426

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kesselschmiede etc. beschäftigt, beträgt durchschnittlich 150 Mann, also mindestens das Fünffache mehr als bei dem Ausscheiden Herrn Weisbachs 1871/72. –

Der Betrieb des Etablissements ist von jeher in streng durchgeführter Konsequenz auf die Konstruktion und den Bau der erfaßten und in Nachstehendem genannten Spezialitäten beschränkt worden, in richtiger Würdigung des Prinzips, daß zur Erzielung der höchstmöglichen Leistungsfähigkeit in erster Linie die Konzentration aller Kräfte und gesammelten Erfahrungen erforderlich ist.

Es befaßt sich die Fabrik nur mit der Herstellung sowohl einzelner Maschinen als auch kompletter Einrichtungen für folgende Veredelungs-Branchen der Webwaaren-Industrie.

„Appretur, Färberei, Bleicherei und Druckerei“,

außerdem aber auch noch für die verwandten Zweige der „Buchbinder-Kaliko-, sowie Wachstuch- und Ledertuch-Fabrikation.“

Als ganz besonders bevorzugte Spezialitäten, deren Pflege wohl zumeist den weit über die Grenzen Deutschlands hinaus sich erstreckenden guten Ruf des Etablissements mit begründet hat, sind hervorzuheben:

Rahm- (Spann-) und Trocken-Maschinen mit Luftheizung – und zwar: Ein-, Zwei-, Drei- und Vier-Etagen-System, mit Nadel- oder Kluppen-Kette, – mit Appretier- (Stärk-) Maschine kombiniert oder ohne die letztere; – Cylinder-Trocken-Maschinen, mit oder ohne Appretier- (Stärk-) Maschine; Appretier- (Stärk-) Maschinen, mit oder ohne Friktion; – Waaren-Kalander und zwar: Roll-Kalander; Kombinierte Roll- und Matt-Kalander; Kombinierte, Roll-Matt- und Friktions-Kalander; Roll- und Finish-Kalander; Naß- oder Wasser-Kalander; Gauffrier- oder Nerb-Kalander etc.

Die Maschinen der Firma C. H. Weisbach in Chemnitz sind über ganz Deutschland und Österreich, sowie über alle europäischen Industrie-Staaten verbreitet und ebenso in zahlreichen Exemplaren nach überseeischen Ländern exportiert worden; – die Fabrik ist stets ausreichend mit Aufträgen versehen. –

Die räumliche Ausdehnung des jetzigen Etablissements, obgleich im Laufe der Jahre durch Zukauf von Nachbargrundstücken und Vergrößerungs-Bauten fortwährend erweitert, dürfte bei dem stetigen Anwachsen der Produktion und des Umsatzes wohl in nicht ferner Zeit sich als unzureichend erweisen, so daß ein bedeutend größerer Neubau bereits projektiert ist. –

Die Firma hat alle Schwankungen des Geschäftsganges während der letzten 50 Jahre an sich vorüber gehen sehen und überdauert, in stetigem, rastlosem Vorwärtsstreben ihre Ehre darin suchend, in den von ihr gepflegten Spezialitäten das möglichst Vollkommene zu erreichen und ihrem Kundenkreise darzubieten; anerkannt wurden diese Bestrebungen der Leitung des Etablissements durch Verleihung ehrendster Auszeichnungen auf folgenden Ausstellungen:

Industrie-Ausstellung in Leipzig 1850, Industrie-Ausstellung in Chemnitz 1867, Welt-Ausstellung in Wien 1873, Wollen-Industrie-Ausstellung in Leipzig 1880, Industrie-Ausstellung in Barcelona 1887.

Die Firma C. H. Weisbach wird auch ferner mit dem Aufgebot aller ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Kräfte bemüht bleiben, das erworbene, wohlverdiente Renommee zu erhalten, zu befestigen und immer weiter auszudehnen und den Wünschen und Anforderungen ihres aus­gedehnten Abnehmerkreises in jeder Beziehung gerecht zu werden.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/426&oldid=- (Version vom 2.4.2020)