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Während nun der alte Fabrikationszweig – die Spinnerei – immer mehr Einschränkung erfuhr, gewann der neue allmählich an Umfang, so daß schon nach kurzer Zeit, nachdem der Bau des neuen Etablissements vollendet, die Spinnerei gänzlich fallen gelassen und einzig und allein die Fabrikation reinwollener Kammgarnkleider- und Konfektionsstoffe betrieben wurde.

Aus diesen Anfängen heraus hat sich die Firma Moritz Zimmermann im Laufe der Jahre durch den regen unermüdlichen Fleiß ihrer Inhaber, wie durch die strenge Befolgung ihres Geschäftsprinzips: äußerste Gewissenhaftigkeit und Reellität, so empor gearbeitet, daß sie heute mit ca. 400 Stühlen im eigenen Etablissement, sowie einer Anzahl Lohnstühle arbeitet. Die Fabrik mußte im Laufe der Jahre mehrmals durch Um- und Anbauten vergrößert werden; der letzte Umbau des Etablissements bestand in einer durchgreifenden Neugestaltung der gesamten Betriebsanlagen.

Ist es auch in erster Linie Deutschland, wohin die Firma ihre Waren absetzt, so hat doch auch sie sich den Schutz, den nach der Einigung unseres deutschen Vaterlandes unsere wackere Marine dem deutschen Außenhandel gewährleistet, im vollen Umfang zu nutze gemacht, denn nächst dem gesamten europäischen Auslande gehören viele überseeische Kulturländer zu dem Ausfuhrgebiet der Firma Moritz Zimmermann, welche besonders durch diesen umfangreichen Export einen sehr bedeutenden jährlichen Umsatz erzielt.

Im Jahre 1890 waren 25 Jahre verflossen, seit die neu gegründete Firma Moritz Zimmermann sich der Wollwarenbranche zugewendet hatte; anläßlich dieses Jubiläums nahm Herr Moritz Zimmermann seine 3 Söhne, die Herren Carl, Otto und Max Zimmermann, die schon seit einer längeren Reihe von Jahren in dem Geschäfte thätig waren, als Teilhaber auf. Vater und Söhne sind nach wie vor unausgesetzt in nie rastender Arbeit bestrebt, das Errungene zu erhalten und thunlichst weiter zu fördern. Möge dies gelingen und der gute Ruf, den die Firma Moritz Zimmermann allerwärts genießt, ihr immer erhalten bleiben.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 428. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/444&oldid=- (Version vom 2.4.2020)