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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

man Mütter Gott als für eine Gnade danken hört, wenn er ihnen von einem Kinde geholfen hat, d. h. wenn es gestorben ist? Es ist wahr, daß unsere Arbeiter sich ihr geistiges und leibliches Gedeihen schaffen können, daß Jedermann bei uns der Schmid seines Glückes werden kann; und dieß ist schon ein großer Vorzug. Aber oft sind die Umstände so bindend, daß diese Freiheit nicht viel hilft.

Ich verlasse Virginien, dankbar für das Gute, was es mir an schönen Naturscenen und liebenswürdigen Freunden gegeben, dankbar für dieses Leben in einer Familie voll von Herzensgüte und für die Erinnerung an einen Jüngling, aus dessen reiner Seele ich neue Hoffnung für Americas Zukunft geschöpft habe, mit frohem Glauben an die Jugend, deren Repräsentanten ich in ihm erblicken will.



Einundvierzigster Brief.
Philadelphia, den 14. Juni 1851.

Seit meinem letzten Schreiben habe ich folgende kleine Ausflüge und Abenteuer gehabt. Von meinen seelenguten Gastfreunden in Richmond verabschiedete ich mich letzten Montag und fuhr den St. Jamesfluß hinab zwischen Virginiens Hügeln und Wäldern hin nach Baltimore in Maryland. Der Tag war gleichsam lustlos und drückend heiß und wurde mir noch drückender durch einen gewissen pedantischen Rector, der sich zu meinem geistigen Cicerone machte, und jede seiner Unterweisungen mit Ausstreckungen und Bewegungen der Arme

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/422&oldid=- (Version vom 5.12.2023)