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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

Ankunft in der Heimat würde dadurch allzulange hinausgeschoben.

Da ich gerade am Capitel von der Stellung des Weibes in der Gesellschaft und an Conventen für Weiberrechte bin, so will ich auch ein paar Worte über dieses sagen. Ich freue mich sehr darüber, weil sie manche wichtige Facta und gute Gedanken an das Licht der Oeffentlichkeit bringen werden. Ich freue mich über die Edelsinnigkeit und Klugheit, womit mehrere Rednerinnen daselbst aufgetreten sind, über die tiefen denkwürdigen Wahrheiten, die mehrere von ihnen ausgesprochen haben, über die Tiefe der Lebenserfahrungen der Frau, über ihr Leiden und Sehnen, das dadurch ans Tageslicht kommt; ich bin freudig überrascht, so viele ausgezeichnete Männer an dieser Bewegung theilnehmen, und die Frauen in ihrem Auftreten unterstützen, ja mit noch stärkeren Worten als sie selbst ihre Sache führen zu sehen. Ich freue mich auch, daß die Gesellschaft mit angloamericanischer Organisationakraft so schnell vom Wort zur That geschritten ist und sich in verschiedene Comités für die Entwicklung der verschiedenen Departements eingetheilt hat, um die neue Gesellschaftsordnung vorzubereiten. Aber ich freue mich nicht über einige minder wohlbedachte Maßregeln, die vorgeschlagen wurden; ich freue mich nicht über den Ton der Anklage und des Trotzes, der sich da und dort im Convent Bahn gebrochen hat, sowie über mehrere Ausdrücke, die minder edel und schön waren.

Das muß man jedoch sagen, daß diese Schatten am Himmel des neuen Morgens selten und flüchtig sind im Vergleich mit den großen, reinen Lichtparthien. Die Convente sind gut, weil sie dem großen neuen Lebensmoment in der Gesellschaft Nachdruck verleihen; sie sind gut wie ein frischer Wind, welcher die Spreu von dem Waizen trennt. Sie werden, wenn man sie recht leitet, den kommenden Tag beschleunigen (im andern

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/504&oldid=- (Version vom 10.12.2023)